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Park Neuhardenberg
Stiftung Schloss Neuhardenberg: Wiederherstellung eines Landschaftsparks

Ein Ort mit bedeutender Geschichte 60 km süd-östlich von Berlin. Glanzvolle und schwierige Epochen haben eindrückliche Spuren hinterlassen.

Ein repräsentatives Herrenhaus – in schlechtem baulichen Zustand, ein verwilderter Park, dessen wesentliches Merkmal der Verwebung in die großräumige Landschaft nicht mehr zu erkennen war. Mehrere bewohnte Plattenbauten und dazu Garagen im Schlossgelände. Ein russisches Ehrenmal für Gefallene aus dem 2. Weltkrieg. Ein Ort des deutschen Wiederstandes vom 20. Juli. Ein Vorzeige-Ort des DDR-Regimes (ehemals Quiliitz – in der DDR Marxwalde – nach der Wende Neuhardenberg) mit einer enormen sozialen Spannung zwischen alten Dorfbewohnern und angesiedelten Partei-Funktionären. Ein ehemals kleines Dorf, das während der DDR zu einer Kleinstadt mit eigenem Flugplatz für SED-Größen wurde. Eine eingeschworene Gemeinschaft von Schlossliebhabern aus Zeiten der DDR, die mit Engagement Schloss und Park und Dorfanger für die Welt-Arbeiter-Festspiele 1988 renoviert und interpretiert haben. Eine alte aristokratische Familie, deren Vorfahren im Widerstand des 20. Juli verhaftet wurden und die auf dem Familienfriedhof der zum Schloss gehörenden Kirche begraben liegen. Ein Ort, in dem die Hälfte der Bevölkerung aus NVA- und SED-Größen bestand, die mit der Wiedervereinigung nutz- und arbeitslos wurden. Ein potenter Käufer aus dem Westen, der das gesamte Areal zu einem hochwertigen Ort der Begegnung und Kultur ausbauen möchte. Diese Herausforderung aufzunehmen, nach der Wende einen versunkenen Park wiederherzustellen und im Umgriff des zugehörigen Schlosses eine zeitgenössiche Gestaltung zu integrieren, erforderte Fachwissen, technisches Können, tiefes demokratisches Verständnis, aufgeklärte Einsicht in gesellschaftliche, künstlerische und gestalterische Prozesse, sowie hohe soziale Empathie und – wohl am allermeisten Durchhaltevermögen und stoische Gelassenheit.
 
 
 
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